Lucas Kohlmann Portrait
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Hybrid Heroes

Hybrid Hero: Henkel

Veröffentlicht:

31. Januar 2022

Aktualisiert:

28. Februar 2023

1. Wie ist Ihr Smart Work-Konzept entstanden und was hat sich verändert?

Wenn es um flexibles Arbeiten geht, ist Henkel schon immer sehr gut aufgestellt und gehört zu den Vorreitern. Im Jahr 2015 haben wir eine Work-Life-Flexibilitäts-Charta eingeführt, die den Fokus auf Vertrauensarbeit und mobiles Arbeiten legt. 

Die Pandemie hat viele Entwicklungen noch einmal deutlich beschleunigt. Wir haben gemerkt, wie gut virtuelle Zusammenarbeit und mobiles Arbeiten funktionieren. Aber auch, wie wichtig es ist, als Team zusammenzukommen. Ich bin überzeugt, dass jede Krise auch eine Chance ist. Wir haben diese Chance ergriffen und ein Konzept für die Zukunft der Arbeit entwickelt, das für Henkel weltweit gilt. Wir sprechen hier von sechs Regionen und über 130 Ländern. Dabei geht es auch um das Thema mobiles Arbeiten. Wir haben unsere Kolleg:innen rund um den Globus gefragt: Wie nutzt ihr derzeit mobiles Arbeiten? Wie nehmt ihr es wahr und was sind eure Erwartungen für die Zukunft, also für die Zeit nach Corona? Aber wenn wir über die Zukunft der Arbeit sprechen, geht es um mehr als nur um mobiles Arbeiten. Auf der Grundlage der Umfrageergebnisse haben wir ein neues Arbeitsmodell entwickelt, das ganzheitlich angelegt ist. 

Wir nennen den Rahmen Smart Work. Gesundheit, Arbeitsplatzgestaltung, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und vieles mehr spielen eine wichtige Rolle. Die vier Kernelemente von Smart Work sind: 

- Work ≠ Office (mobiles Arbeiten auf Vertrauensbasis)

- Office ≠ Desk (kreative Arbeitsumgebung vor Ort)

- Presence ≠ Output (Fokus auf Ergebnisse und nicht auf Arbeitsstunden)

- Meeting ≠ Travelling (digitale Meetings anstelle von aufwändigen Dienstreisen)

Anm.d.R.: Mehr Informationen zum Smart Work Konzept von Henkel gibt's hier.

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Henkel ermöglicht es seinen Mitarbeitenden, bis zu 40 Prozent ihrer Arbeitszeit aus der Ferne zu arbeiten und den Rest der Zeit im Büro zu verbringen. (Copyright: Henkel)

2. Wie hat sich das Konzept von Smart Work in einem großen Unternehmen entwickelt?

Es gibt viele kulturelle Unterschiede an unseren Standorten, und wir sind uns dessen bewusst. In Japan zum Beispiel ziehen es viele unserer Kolleg:innen vor, im Büro zu arbeiten, auch weil der Platz in ihren eigenen Wohnungen oft begrenzt ist. An anderen Standorten sind sehr lange Anfahrtswege üblich. Diesen unterschiedlichen Bedürfnissen und Gegebenheiten müssen wir Rechnung tragen und gleichzeitig eine konzeptionelle Ausrichtung schaffen, die für Henkel weltweit gilt. Dabei spielt das Büro weiterhin eine wichtige Rolle - als Ort der Begegnung, der Kreativität und der Inspiration. Für unsere Unternehmenskultur ist es wichtig, dass wir uns treffen. Auch um das Team- und Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken. 

Deshalb bieten wir unseren Mitarbeitenden ein hybrides Arbeitsmodell an. Konkret bedeutet das, dass sie bis zu 40 Prozent der Zeit mobil arbeiten können. Die Tage, an denen das gesamte Team im Büro versammelt ist, werden intern abgestimmt. Natürlich gibt es auch Bereiche, in denen mobiles Arbeiten nicht möglich ist, zum Beispiel in der Forschung oder der Produktion. 

Für alle anderen wollen wir ein noch besseres und inspirierendes Arbeitsumfeld schaffen und werden unsere Bürolandschaften in Zukunft noch attraktiver gestalten, damit die Mitarbeitenden gerne ins Büro kommen und sich aktiv dafür entscheiden. In unserer Unternehmenszentrale in Düsseldorf haben wir mehr Raum für Begegnung und Kreativität geschaffen, es gibt neue Sportanlagen und zwei neue Restaurants, um nur einige Beispiele zu nennen. Ziel ist es, das Arbeiten vor Ort noch attraktiver zu machen. Hier haben wir noch viele Ideen und Pläne.

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Büro ≠ Schreibtisch (Copyright: Henkel)

3. Eine der vier Stützen von Smart Work ist “Office ≠ Desk”. Wie wird das Büro(gebäude) der Zukunft bei Henkel aussehen? Was ändert sich?

Zwei Aspekte sind bei Office ≠ Desk wichtig: Erstens geht es darum, unsere Besprechungskultur zu verbessern. Zum Beispiel sollten wir bei der Planung jeder Besprechung bewusst überlegen, was das Ziel dieses Austauschs ist und wer anwesend sein muss. Bei internationalen Treffen können digitale Meetings abgehalten werden. Wenn neue Ideen mit dem Team am gleichen Ort entwickelt werden sollen, ist es am besten, sich physisch zu treffen. Für ein kurzes Update kann ein digitales Treffen ausreichend sein. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, und wir wollen mehr Bewusstsein schaffen, um zu entscheiden, wann und wie Teams am produktivsten zusammenkommen.

Der zweite Aspekt ist die digitale Infrastruktur, also die Frage, wie wir technisch aufgestellt sind und was an virtuellen Werkzeugen noch fehlt. Als die weltweite Pandemie ausbrach, konnten wir bei Henkel recht einfach auf mobiles Arbeiten umstellen, weil wir eine sehr gute digitale Infrastruktur hatten und haben. Zum Beispiel hatten wir Microsoft Teams schon vor der Pandemie eingeführt. Der Lockdown war ein weiterer wichtiger Impuls in dieser Hinsicht; die Mitarbeitenden waren viel aktiver damit, quer durch alle Bereiche und Altersgruppen. Wir haben gesehen, dass die Kolleg:innen auf digitalem Wege in Kontakt bleiben wollten. Sie machten gemeinsam eine virtuelle Mittagspause oder tranken Tee, um die soziale Komponente zu erhalten. Diese Erfahrungen haben wir in unser Smart Work-Konzept einfließen lassen. 

4. Was sind die wichtigsten Learnings aus den letzten Monaten hybrider Arbeit? Für Sie persönlich, aber auch in Ihrer Verantwortung bei HR? Was hat Sie überrascht oder beeindruckt?

Wir haben unglaublich viel gelernt - als Unternehmen, als HR und auch ich persönlich. Dass virtuelle Zusammenarbeit wirklich funktioniert, dass man nicht zu jedem internationalen Meeting reisen muss, dass wir auch digital gemeinsam Ideen entwickeln können. Aber auch, wie sehr wir den direkten, persönlichen Austausch brauchen. Jetzt müssen wir das Beste aus beiden Welten kombinieren. Die Pandemie hat uns auch gezeigt, wie stark unsere Unternehmenskultur ist. Ich war wirklich angenehm überrascht, mit welcher Ruhe und Zuversicht, aber auch mit welcher Energie und Kreativität Henkel die Pandemie überstanden hat und wie unsere Mitarbeitenden damit umgegangen sind. Mit viel Disziplin und Engagement! Ich glaube, dass wir gestärkt aus der Pandemie hervorgehen werden. Auch wenn die Pandemie leider noch nicht vorbei ist. 

Besten Dank für das Interview, Herr Kohlmann!

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Hybrid Hero: Henkel

Julia

Julia Dejakum ist eine erfahrene Marken- und Marketingmanagerin mit Spezialisierung auf hybride Arbeitslösungen. Sie ist bekannt für ihre innovativen Strategien und verbindet gekonnt Markenentwicklung mit den Nuancen von Remote- und persönlichen Arbeitsumgebungen.

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