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Hybridarbeit
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7 überraschende Fakten über Hybridarbeit in Deutschland

Veröffentlicht:

13. September 2021

Aktualisiert:

15. Juni 2023

YouGov präsentiert die aktuellen Ergebnisse der Online-Studie 2021"HYBRID WORKING MODELS IN GERMAN COMPANIES". Im Auftrag von HIRSCHTEC befragte YouGov 508 Arbeitnehmende, wie sie nach der Pandemie arbeiten wollen - hybrid, im Büro und/oder mit der Option auf zusätzliche Home-Office-Tage. YouGov fand heraus, dass hybrides Arbeiten beliebter denn je ist, viele deutsche Unternehmen sich aber noch schwer tun, es umzusetzen. Darüber hinaus liefert die Studie neue Erkenntnisse darüber, wo hybrides Arbeiten in Deutschland am weitesten verbreitet ist , was bei der Umsetzung und Neugestaltung verbessert werden kann und was die Menschen im Home-Office am meisten vermissen.

7 Fakten über hybride Arbeit inDeutschland

Frau arbeitet am Laptop und sitzt auf einem orangenem Teppich
Arbeiten von zu Hause aus

1. Mehr Hybridarbeit in Nord- und Westdeutschland

In Nord- und Westdeutschland können Beschäftigte häufiger in ein hybrides Arbeitsmodell oder eine Hybridarbeit wechseln. So ergab die Studie, dass in den westlichen Bundesländern (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Nordrhein-Westfalen) und in den nördlichen Regionen (Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein) 30 Prozent der Unternehmen ein hybrides Arbeitsmodell haben. Dagegen ist dies nur für 20 Prozent der Beschäftigten aus Ost- und Süddeutschland möglich.

Als möglichen Grund nennt YouGov, dass die Industrie im Süden Deutschlands stärker ausgeprägt ist. In der Automobilindustrie beispielsweise werden die Mitarbeitenden vor Ort für die Produktion benötigt, da ihre manuelle Arbeit es nicht erlaubt, hybrid, also in Teilzeit von zu Hause aus, zu arbeiten.

2. Bildung erhöht die Chance Hybrid zu arbeiten

Betrachtet man das Bildungsniveau der Beschäftigten, so haben 44% der Hybridbeschäftigten einen High-School-Abschluss oder einen Hochschulabschluss. Bei den Personen mit einem Sekundarschulabschluss sind es nur 22%. YouGov führt diesen Unterschied auf die Tatsache zurück, dass manuelle Tätigkeiten, z. B. in der Produktion, häufig von Mitarbeitenden mit Hauptschulabschluss oder niedrigeren Abschlüssen ausgeübt werden. 

3. Mittlere und große Unternehmen bieten mehr Flexibilität

Im Vergleich zwischen mittleren und großen Unternehmen (100-1.000 Mitarbeitende) und kleineren Unternehmen (1-99 Mitarbeitende) sind doppelt so viele Befragte (36 Prozent) in der Lage, hybrid zu arbeiten.

Team trifft sich im Büro
Team trifft sich im Büro

Größere Unternehmen erkennen zunehmend das Potenzial und die Vorteile des hybriden Arbeitsmodells, das den Mitarbeitenden Flexibilität bietet und gleichzeitig Geld spart. So kann beispielsweise der Raum effizienter genutzt und der Strom- und Wasserverbrauch in den Bürogebäuden gesenkt werden.

4. Smalltalk ist nicht gleich Smalltalk

Alle Befragten gaben an, dass sie den persönlichen Kontakt zu ihren Kolleg:innen im Home-Office vermissen, z.B. Gespräche in der gemeinsamen Mittagspause. Es fehlt vor allem der persönliche Austausch und das Gemeinschaftsgefühl. Unternehmen sollten daher Plaudereien im Gang oder an der Kaffeemaschine nicht als unproduktive Arbeitsunterbrechung interpretieren. Dieser Gedankenaustausch wird oft unterschätzt, obwohl gerade dadurch neue Ideen entstehen können und gleichzeitig der Teamgeist gestärkt wird.

5. Männern fehlt das Büro mehr als Frauen

Frauen sind kontaktfreudiger und knüpfen auch außerhalb der Arbeit viele Kontakte, während Männer sich häufiger auf berufliche Netzwerke verlassen. Infolgedessen fehlt ihnen das Büro mehr als Frauen, damit sie ihre sozialen Kontakte pflegen können. 

Kolleg:innen arbeiten zusammen
Kolleg:innen arbeiten zusammen

6. Digitale Fitness braucht Training

Die Studienteilnehmenden gaben an, dass zwar digitale Tools zum Management der Hybridarbeit zur Verfügung gestellt werden, diese aber unzureichend erklärt werden. Mit der Einführung eines digitalen Arbeitsplatzes allein ist es nicht getan. Die Mitarbeitenden sollten in die Programme und Tools eingeführt und deren Funktionen und Anwendungen gezielt und kompetent erklärt werden. Das erhöht nicht nur die digitale Kompetenz der Mitarbeitenden, sondern trainiert auch ihre digitale Fitness.

7. Zu viele Hierarchien, zu wenig Integration

Die Mitarbeiter werden häufig vom Planungsprozess eines hybriden Arbeitsmodells ausgeschlossen, obwohl die Erfüllung ihrer Bedürfnisse für die Produktivität, die Mitarbeiterbindung und die Mitarbeiterzufriedenheit essentiell ist. Nur 30 Prozent der Befragten gaben an, dass sie vollständig integriert wurden, jeder Vierte fühlte sich ganz ausgeschlossen.

Besonders auffällig war das Alter der hybrid arbeitenden Beschäftigten. Es waren die 45-Jährigen, die aufgrund ihrer meist höheren Position in den Unternehmen überdurchschnittlich oft das Modell des hybriden Arbeitens nutzen können. Unternehmen, die langfristig eine produktive und flexible Arbeitskultur leben wollen, sollten Mitarbeitenden aus allen Bereichen die Möglichkeit bieten, hybrides Arbeiten stärker mitzugestalten. Konkret bedeutet dies, interne Hierarchien zu lockern.

YouGov kommt zu dem Schluss, dass ein hybrides Arbeitsmodell vor allem dann erfolgreich sein kann, wenn Unternehmen einen Wandel vollziehen. Durch den Wandel können die Potenziale des digitalen Arbeitsplatzes genutzt und die Unternehmenskultur und die Denkweise in den Fokus gerückt werden. Auf diese Weise können Unternehmen "das Beste aus Präsenz- und Remote-Arbeit kombinieren". Konkret bedeutet das, dass hybrides Arbeiten als Teil der Unternehmenskultur verankert werden muss.


So ergab die YouGov-Studie, dass die Beschäftigten aktiv in die Planung des hybriden Arbeitsmodells einbezogen werden wollen. Außerdem legen sie Wert auf eine informative Einführung in die digitalen Werkzeuge und den persönlichen Kontakt. Was können Unternehmen also tun? Unternehmen können ihren Mitarbeitenden digitale Tools zur Verfügung stellen, um kontinuierlich an ihrer digitalen Fitness zu arbeiten. Darüber hinaus kann die Beziehung zwischen den Mitarbeitenden durch digitale Mittagspausen oder die Bereitstellung von Coworking Spaces gestärkt werden. Durch die Vernetzung und die gleichzeitige Einbindung der Mitarbeitenden in die Gestaltung der Arbeit kann eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten entstehen.

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